Schleenhain

Schleenhain war eine bis 1965 bestehende Dorfgemeinde des Kreises Borna im Bezirk Leipzig, die der Braunkohlengewinnung durch den gleichnamigen Tagebau Schleenhain weichen musste. Die Fläche des Orts gehört heute zur Stadt Groitzsch im sächsischen Landkreis Leipzig.

Geographische Lage

Die Flur von Schleenhain liegt im Westen des heutigen Tagebaus Vereinigtes Schleenhain. Westlich der Ortsflur liegen die zu Groitzsch gehörigen Ortsteile Langenhain und Hohendorf.

Geschichte

Schleenhain lag bis 1856 im kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Amt Borna.[1] Ab 1856 gehörte der Ort zum Gerichtsamt Borna und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Borna.[2] 1952 wurde Schleenhain dem Kreis Borna im Bezirk Leipzig zugeteilt.

Zu dieser Zeit war der nach dem Ort benannte Tagebau Schleenhain bereits seit 1949 aktiv. Er näherte sich von Süden her dem Ort. 1967/68 erfolgte die Devastierung des Orts, zuvor wurden die 270 Einwohner von Schleenhain umgesiedelt.[3] Das Gebiet der Gemeinde wurde bereits am 1. September 1965 in die Gemeinde Hohendorf eingegliedert, die am 1. Januar 1974 nach Berndorf eingemeindet wurde. Diese wurde wiederum im Jahr 1996 in die Stadt Groitzsch eingegliedert. Der Tagebau Schleenhain wird seit 1995 als Tagebau Vereinigtes Schleenhain weitergeführt.

Entwicklung der Einwohnerzahl

Jahr Einwohnerzahl[4]
1548/51 21 besessene Mann, 19 Inwohner, 13 Hufen
1764 22 besessene Mann, 4 Häusler, 13 Hufen
1834 134
1871 153
Jahr Einwohnerzahl
1890 187
1910 187
1925 179
1939 194
Jahr Einwohnerzahl
1946 297
1950 284
1964 188

Literatur

  • Christliches Umweltseminar Rötha e.V., Kulturbüro Espenhain, Heimatverein Regis-Breitingen und Umgebung e.V. (Hrsg.): Erinnerungen an die Dörfer Blumroda, Hartmannsdorf, Görnitz, Deutzen und Schleenhain. Regis-Breitingen 1996, ISBN 3-930044-07-2
  • Schleenhain im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  • Schleenhain auf www.devastiert.de

Einzelnachweise

  1. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 62 f.
  2. Die Amtshauptmannschaft Borna im Gemeindeverzeichnis 1900
  3. Beschreibung des Tagebaus Schleenhain in einem Dokument der LMBV
  4. Vgl. Schleenhain im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

51.12138888888912.362222222222Koordinaten: 51° 7′ 17″ N, 12° 21′ 44″ O

Gemeindeteile der Stadt Groitzsch

Altengroitzsch • Brösen 1 • Großpriesligk 2 • Wischstauden 1 • Großwischstauden • Kleinwischstauden 1 3

Audigast 4 • Kobschütz • Schnaudertrebnitz 4 5

Auligk 4 • Gatzen • Kleinprießligk • Löbnitz-Bennewitz (1895 vereinigt) • Saasdorf 4 6 • Methewitz • Michelwitz 4 7 • Nöthnitz 4 7 8 • Maltitz • Pautzsch 4 7 9

Berndorf 4 • Kleinhermsdorf • Nehmitz 4 10 • Hemmendorf 4 11 • Hohendorf 4 12 • Langenhain • Oellschütz 4 12 13

Großstolpen 4 • Kleinstolpen 4 14 • Cöllnitz 4 15 • Pödelwitz • Droßkau 4 16 • Obertitz 4 16 17

Käferhain • Zschagast • Schleenhain • Leipen • Droßdorf 18

1 seit 1948   2 seit 1935   3 1933–1948 zu Wischstauden vereinigt   4 seit 1996   5 1948–1996 zu Audigast

6 1948–1996 zu Auligk   7 1973–1996 zu Auligk   8 1948–1973 zu Methewitz   9 1948–1973 zu Michelwitz

10 1935~..   11 1957~..   12 1974~.. –1996 zu Berndorf   13 1948–1974 zu Hohendorf

14 1934~..   15 1948~..   16 1966~.. –1996 zu Großstolpen   17 1948–1966 zu Droßkau   18 Wüstung, durch Bergbau devastiert

Normdaten (Geografikum): GND: 4468242-6 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 239632744