Oederquart
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 48′ N, 9° 14′ O53.8044444444449.23888888888892Koordinaten: 53° 48′ N, 9° 14′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Stade | |
Samtgemeinde: | Nordkehdingen | |
Höhe: | 2 m ü. NHN | |
Fläche: | 37,13 km2 | |
Einwohner: | 1006 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 27 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 21734 | |
Vorwahl: | 04779 | |
Kfz-Kennzeichen: | STD | |
Gemeindeschlüssel: | 03 3 59 035 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Dorfstraße 58 21734 Oederquart | |
Website: | www.nordkehdingen.de | |
Bürgermeister: | Stefan Raap (FWG) | |
Lage der Gemeinde Oederquart im Landkreis Stade | ||
Oederquart ist eine niedersächsische Gemeinde im Norden des Landkreises Stade. Sie ist Teil der Samtgemeinde Nordkehdingen.
Geschichte
Siedlungsgeschichtlich lässt sich die Vergangenheit des Ortes in drei Perioden einteilen. Nach der Chauken- oder Sachsenzeit wurde Oederquart Ziel der Holländer-Kolonisation des 12. Jahrhunderts sowie der sogenannten Bruch- und Moor-Kolonisation der letzten Jahrhunderte.
Oederquart wurde 1331 erstmals urkundlich erwähnt.
Ende des 18. Jahrhunderts wurden auch in Oederquart aus Böhmen eingewanderte Juden sesshaft. Mit Beginn der „Naziherrschaft“ erfuhren die jüdischen Mitbürger vor Ort öffentlich Ressentiments, sie wurden missachtet und Repressalien ausgesetzt. Auch in Oederquart gab es im November 1938 die sog. Reichspogromnacht mit der Folge, dass der jüdischen Mitbürgerin Selma Bernau, geb. Renner, die Fensterscheiben eingeworfen, und zeitweise keine Waren mehr verkauft wurden, sowie die beiden Kinder, Ernst und Eduard Renner, nicht mehr die Schule besuchen durften. Selma Bernau verkaufte ihren Besitz in Oederquart (zwangsweise) und zog mit ihren beiden Kindern nach Hamburg, wo sie noch einige Zeit lebte, bis auch diese Familie 1942 deportiert und im KZ Auschwitz ermordet wurde.[2]
1975 wurde von der Gemeinde ein Kinderspielkreis für Kinder im Vorschulalter eingerichtet. Daraus entstand 1992/93 ein neuer Kindergarten.
Einwohnerentwicklung
- 1925: 1.620 Einwohner
- 2003: 1.300 Einwohner (ca.)
- 2015: 1.040 Einwohner
Politik
Gemeinderat
Der Rat der Gemeinde Oederquart besteht aus elf Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 1.001 und 2.000 Einwohnern.[3] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.
Die vergangenen Gemeinderatswahlen ergaben folgende Sitzverteilungen:[4]
Wahljahr | FWG | CDU | SPD | Gesamt |
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2021 | 5 | 4 | 2 | 11 Sitze |
2016 | 4 | 4 | 3 | 11 Sitze |
__________________________ FWG: Freie Wählergemeinschaft Oederquart |
Bürgermeister
Bürgermeister ist Stefan Raap (FWG).[5] Sein Stellvertreter ist Jörg Oldenburg (CDU). Zweiter Stellvertreter ist Lothar Bahr (SPD). Gemeindedirektorin ist Samtgemeindebürgermeisterin Erika Hatecke.
Wappen
Blasonierung: Auf grüner Wurt, im roten Feld, eine silberne Linde mit 15 Blättern.
Infrastruktur
- Kindergarten der Gemeinde
- Gemeindebücherei mit etwa 1800 Büchern, hauptsächlich für Kinder- und Jugendliche
- Der Ort liegt an der Deutschen Fährstraße
- 4 km langer Barfußpfad Von Korffscher Weg (Rundwanderweg)[6]
Bauwerke
- Spätgotische Saalkirche St. Johannis aus Backstein mit polygonalem Ostchor sowie 2014, 2015 und 2016/2017 restaurierter Orgel von Arp Schnitger mit 28 Registern auf drei Manualen und Pedal[7][8]
- Thingplatz: historisch bedeutsame Thing-Stätte in Oederquart, bis 1852 Wahlort der Hauptleute
Vereine:
- MTSV Oederquart von 1922
- S/G Freiburg/Oederquart
- Meerschweinchen Schlauching Verein zu Oederquart von 1865
Kulinarische Spezialitäten
- Kehdinger Hochzeitssuppe
Personen
- Georg von der Decken (1787–1859), hannoveranischer General
Weblinks
- Website der Samtgemeinde Nordkehdingen
Einzelnachweise
- ↑ Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
- ↑ ".... sie lebten unter uns ...., Spuren des jüdischen Teils der Familie Renner aus Oederquart weisen viele Parallelen mit den Schicksalen der Juden in Deutschland auf"; aufgerufen: 17. April 2024.
- ↑ Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten, abgerufen am 12. November 2014
- ↑ Wahlen - Samtgemeinde Nordkehdingen. Abgerufen am 9. August 2022.
- ↑ Gemeinde Oederquart - Samtgemeinde Nordkehdingen. Abgerufen am 22. März 2023.
- ↑ Naturerlebnisse. Touristikverein Kehdingen e. V., abgerufen am 24. Oktober 2021.
- ↑ Peter Golon, Karl-Wilhelm Kröncke: Historische Orgeln im Landkreis Stade. Verlag Schaumburg, Stade 1983, S. 64.
- ↑ Orgel von Arp Schnitger restauriert. Deutsche Stiftung Denkmalschutz, abgerufen am 24. Oktober 2021.