Multibeton

MULTIBETON GmbH
Rechtsform GmbH
Gründung 1963
Sitz Deutschland Deutschland, Troisdorf
Leitung Ferry Feist, Björn Harrenberger
Branche Versorgungstechnik
Website www.multibeton.de
Einbau der Multibeton-Freiflächenheizung auf dem Flughafen Zürich-Kloten, 1972
Multibeton-Werk in Troisdorf-Spich, Stand 2000.

Die Multibeton GmbH ist ein Hersteller mit Sitz in Troisdorf und gilt als Erfinder der modernen Fußbodenheizung in Großserie.[1]

Geschichte

Ursprünglich Produzent im Bereich der Betonchemie und von Estrichzusatzmitteln, ist das Unternehmen der Pionier der modernen Fußbodenheizung in Großserie.[1] Ab dem Jahr 1964 wurde die Multibeton-Fußboden- und Flächenheizung in Theorie,[2][3] Planung, Material und Bautechnik entwickelt. Im Jahr 1967 wurde die erste Multibeton-Fußbodenheizung – und damit die erste Fußbodenheizung mit Kunststoffrohr überhaupt[4] – eingebaut. 1970 wurden die Standorte Kürten-Eichhof (Entwicklung), Bahnhof Obersteeg (Produktion der Estrichzusatzmittel) und Köln (Verwaltung) im Bergisch Gladbacher Ortsteil Lochermühle zusammengelegt,[5] den Vertrieb übernahm VMH-Multibeton mit Sitz in Leverkusen.[6] 1971 erfolgte die öffentliche Vorstellung, zeitgleich als Fußbodenheizung, Wandheizung und Deckenheizung.[7][8][9] In einem Bericht der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft wurde 1980 festgehalten, dass die Firma Multibeton das größte Unternehmen in diesem Fachbereich in Europa sei.[10] 1980 wurde auch der Vertrieb durch die Zentrale in Bergisch Gladbach übernommen.[11] 1990 wurde das Unternehmen nach Troisdorf verlegt.

Das Vertriebsgebiet erstreckt sich (2024) von Europa über Nordafrika bis Nordamerika.

Neben der Flächenheizung und -kühlung in Gebäuden wurden auch Systeme zur Freiflächenheizung,[12][13] auch in Asphalt,[14] und für Sonderanwendungen entwickelt.

Ab 1975 gehörten auch thermische Solaranlagen unter dem Schlagwort Sonnenhaus zum Angebot[15], seit 2023 werden auch Photovoltaikanlagen angeboten.

Trivia

Im „Handbuch Jugend und Musik“[16] steht der Begriff „Multibeton Hauptverwaltung“ in Leverkusen im Jahr 1979 symbolisch für die „völlig verdichtete Stadt“, in der es „keine Nischen mehr gibt“, wobei Beton tatsächlich nicht zum Produktspektrum gehört.

  • multibeton.de – Offizielle Webseite Multibeton

Einzelnachweise

  1. a b Das Profil (Prospekt). In: multibeton.de. Abgerufen am 12. April 2023. 
  2. A. Kollmar: Technik und Berechnung der Multibeton-Fußbodenheizung. Leverkusen 1974.
  3. Erich Panzhauser: Verteilung der Oberflächentemperaturen in einem Krankenhaus mit Multibeton-Heizung. Technische Hochschule Wien, 1975.
  4. Peter Gabanyi: Fußbodenheizung besitzt Entwicklungspotential Heizungsjournal Heft 7/8, Winnenden 2016.
  5. Artus Feist: 50 Jahre MULTIBETON in: Freund der Energiesparer, Ausgabe F, Troisdorf 2013
  6. Commission de communautés européennes / Dafsa: Eurosun Catalogue - Energie Solaire et autres Énergies renouvelables, Luxemburg - Paris 1983
  7. del: Neue Fußbodenheizung mit Röhren aus Kunststoff. Westdeutsche Zeitung vom 22. Mai 1971.
  8. Theresia Schräder: Keine Eisbeine mehr mit dünnen Plastikschläuchen. Kölner Stadt-Anzeiger Ausgabe Leverkusen, 7. Januar 1971.
  9. Bernd Sonnenberg: Neue Idee verspricht: Opas Heizung ist tot. Leverkusener Rundschau, 7. Januar 1971.
  10. A. Eggers-Lura: Energy. Feasibility study on a solar house heating System with a low quality thermal flow. Final report. Hrsg.: Commission of the European Communities. 1980, S. 211–212 (Digitalisat [PDF]). 
  11. Artus Feist: Festschrift 50 Jahre Multibeton, Troisdorf, 2013
  12. H. R. Keller: Flughafen Zürich: Schneefreie Standplätze durch Freiflächenheizung. Sanitär und Heizungstechnik November 1976.
  13. Zürich beheizt 15000 m² Vorfeld – Heated Apron for Zurich, Airport Forum Nr. 4, Wiesbaden 1974.
  14. Thomas Marr: Fußbodenheizungen in Gussasphaltestrichen. Gussasphaltmagazin 6, Bonn 2014.
  15. Axel Urbanek: Solaranlage mit Warmwasser-Fußbodenheizung. In: Sonnenenergie. Jahrgang 1, Heft 4 Juli/August 1976, Juli 1976, S. 7. 
  16. Horst Königstein in: Dieter Baacke (Herausgeber): Handbuch Jugend und Musik. Opladen 1998.