Lindemann-Kriterium

Das Lindemann-Kriterium (nach Frederick Lindemann) ist ein Kriterium für das Schmelzen von Festkörpern: die feste Ordnung des Kristalls bricht zusammen, wenn

x max > ( 0 , 2 0 , 3 ) a {\displaystyle x_{\text{max}}>(0{,}2\dots 0{,}3)\cdot a}

mit

  • der maximalen Auslenkung x max {\displaystyle x_{\text{max}}} der Gitteratome
  • der Gitterkonstanten a {\displaystyle a} .

Beispielsweise beträgt auch am absoluten Nullpunkt die Schwingungsamplitude von Heliumatomen bei Normaldruck etwa x max ( 0 , 3 0 , 4 ) a {\displaystyle x_{\text{max}}\approx (0{,}3\dots 0{,}4)\cdot a} (Nullpunktschwingung). Es kann sich also keine feste Phase ausbilden, diese tritt erst bei Drücken oberhalb von 25 bar auf.

Literatur

  • Rudolf Gross, Achim Marx: Festkörperphysik. Oldenbourg, 2012, S. 115