Lehmanns Brautfahrt

Film
Titel Lehmanns Brautfahrt
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1916
Stab
Regie Robert Wiene
Drehbuch Robert Wiene
Arthur Bergen
Produktion Oskar Messter
für Messters Projektion GmbH, Berlin
Musik Giuseppe Becce
Besetzung
  • Arnold Rieck: Prof. Friedrich E. Lehmann
  • Christel Lorenz: Röschen
  • Guido Herzfeld:
  • Hella Thornegg:

Lehmanns Brautfahrt ist eine deutsche Stummfilmkomödie aus dem Jahr 1916 von Robert Wiene.

Handlung

Der Gymnasiallehrer Friedrich Lehmann gilt als weltfremder, komischer Kauz. Mit seinem altertümlichen Outfit und seiner etwas linkisch-schusseligen Art wirkt er wie das Paradebeispiel eines entrückten Professors. Seine ganze Liebe gilt dem Altertum, vor allem dem antiken Griechenland. Eines Tages versäumt er sogar die Verlobungsfeier mit dem reizenden Röschen, denn er ist ganz hin und weg wegen eines Griechenlandstipendiums, das ihm zuerkannt worden ist. Dann fällt er in einen tiefen Schlaf.

In seinem Traum befindet er auf der Reise ins antike Hellas, wo ihn eine Reihe von Abenteuern erwartet. Wieder im höchst realen Wachzustand, kann er nicht glauben, dass dies alles nur ein Traum gewesen sein soll. Die Familie macht sich große Sorgen und beschließt daher, Lehmanns Traum auf ihre Art fortzusetzen und in einem Aufwasch auch Friedrich und Röschen vor den Traualtar zu bringen. Daher kleiden sich nun alle wie Griechen der Antike, und so finden, nachdem selbst Röschen „griechisch“ geworden ist, auch endlich die beiden Brautleute zueinander.

Produktionsnotizen

Lehmanns Brautfahrt entstand im Sommer 1916, inmitten des Ersten Weltkriegs, im Messter-Film-Atelier in der Blücherstraße 32. Der vieraktige Film passierte im Juli 1916 die Filmzensur und wurde im November 1916 im Mozartsaal in Berlin erstmals aufgeführt.

Ludwig Kainer entwarf, wie bei den meisten frühen Wiene-Inszenierungen, die Filmkulissen.

Kritik

Bei Oskar Kalbus heißt es: „In Berlin kannte damals jedes Kind den Komiker Arnold Rieck vom Thalia-Theater, der so manches Couplet populär gemacht hat. Wenn Arnold Rieck als Gymnasialprofessor mit Bratenrock, Zylinder, Regenschirm und dem bestickten Reisesack aus Großvaters Zeiten sich auf einer Filmreise nach Hellas in eine schöne Griechin verliebte („Lehmanns Brautfahrt“, 1916), kam das Publikum nicht aus dem Lachen heraus.“[1]

Einzelnachweise

  1. Oskar Kalbus: Vom Werden deutscher Filmkunst. 1. Teil: Der stumme Film. Berlin 1935. S. 33
  • Lehmanns Brautfahrt bei IMDb
  • Lehmanns Brautfahrt bei filmportal.de
  • Lehmanns Brautfahrt bei The German Early Cinema Database, DCH Cologne.
Filme von Robert Wiene

Die Waffen der Jugend (1912) | Er rechts – sie links (1914) | Der springende Hirsch (1915) | Die Konservenbraut (1915) | Frau Eva (1916) | Höhen und Tiefen (1916) | Der Liebesbrief der Königin (1916) | Der Sekretär der Königin (1916) | Das wandernde Licht (1916) | Die Räuberbraut (1916) | Der wandernde Blumentopf (1916) | Der Mann im Spiegel (1916) | Lehmanns Brautfahrt (1916) | Das Leben ein Traum (1917) | Der standhafte Benjamin (1917) | Veilchen Nr. 4 (1917) | Furcht (1917) | Der verführte Heilige (1919) | Die Hindernisehe (1919) | Ein gefährliches Spiel (1919) | Das Cabinet des Dr. Caligari (1919) | Die drei Tänze der Mary Wilford (1920) | Genuine (1920) | Die Nacht der Königin Isabeau (1920) | Der Schrecken im Hause Ardon (1920) | Die Rache einer Frau (1921) | Das Spiel mit dem Feuer (1921) | Die höllische Macht (1922) | Raskolnikow (1923) | Der Puppenmacher von Kiang-Ning (1923) | Der Türmer von St. Stephan (1923) | I.N.R.I. (1923) | Pension Groonen (1924) | Orlac’s Hände (1924) | Der Gardeoffizier (1925) | Der Rosenkavalier (1926) | Die Königin vom Moulin Rouge (1926) | Die Geliebte (1927) | Die berühmte Frau (1927) | Die Frau auf der Folter (1928) | Leontines Ehemänner (1928) | Die große Abenteuerin (1928) | Unfug der Liebe (1928) | Der Andere (1930) | Le Procureur Hallers (1930) | Nuits de Venise (1931) | Der Liebesexpreß (1931) | Panik in Chicago (1931) | Polizeiakte 909 (1933) | Eine Nacht in Venedig (1934) | Ultimatum (1938)