Kuno zu Stolberg-Roßla

Kuno Botho Graf (seit 1893 Fürst) zu Stolberg-Roßla (* 11. Mai 1862 auf Schloss Roßla; † 13. Juli 1921 in Frankfurt am Main) war ein preußischer Major und Mitglied der Ersten Kammer des Landtags des Großherzogtums Hessen.

Leben

Herkunft und Familie

Kuno Botho Fürst zu Stolberg-Roßla-Ortenberg entstammte der vormals reichsunmittelbaren gräflichen Linie Stolberg-Roßla der Adelsfamilie Stolberg. Die drei in den Fürstenstand erhobenen Vertreter der Linien Stolberg-Wernigerode, Stolberg-Stolberg und Stolberg-Roßla gehörten zu den größten Grundbesitzern im Deutschen Reich. Er war der Sohn des Standesherrn Karl Martin Graf zu Stolberg-Roßla (1822–1870) und dessen Gemahlin Bertha Gräfin zu Solms-Rödelheim und Assenheim (1824–1898). Seine Geschwister waren

  • Botho (1850–1893, Erbe), Otto (* 1854), Vollrath Botho (* 1856), Carl Botho (* 1857) und Agnes (* 1859).

Am 31. August 1902 heiratete er in Roßla Hedwig Prinzessin zu Ysenburg und Büdingen in Büdingen (1863–1925), die Frau seines Bruders Botho, der am 8. November 1893 verstorben war. Sie brachte die Kinder Jost Christian und Christoph Martin mit in die Ehe.

Wirken

Kuno war Major in der Preußischen Armee. Von 1897 bis 1918 war er Mitglied der Ersten Kammer des Landtags des Großherzogtums Hessen. Hier war er bis 1907 als Vormund seines Stiefsohnes Jost Christian tätig und von 1908 bis 1916 mit dessen Vollmacht als sein Vertreter in dem Parlament. Ab 1916 nahm er als Bevollmächtigter seines Stiefsohnes Christoph Martin dessen Interessen wahr.

Auszeichnungen durch den Johanniterorden

Hauptartikel: Johanniterorden
  • 1895 Ehrenritter
  • 1904 Rechtsritter
  • 1921 Kommendator[1]

Literatur

  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 880.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 373.
  • Justhus Perthes (Hrsg.): Gothaischer genealogischer Hofkalender nebst diplomatisch-statistischem Jahrbuch Jahrgang 1878, Seite 197
  • Stolberg-Roßla-Ortenberg, Kuno Botho Fürst zu. Hessische Biografie. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).

Einzelnachweise

  1. Otto Böttcher: Die Kommendatoren der Hessischen Genossenschaft seit 1859 und die neuere Geschichte der Kommende Nieder-Weisel Digitalisat
Standesherren Stolberg-Roßla in der Ersten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen

August zu Stolberg-Roßla (1820–1946) | Karl zu Stolberg-Roßla (1846–1849 und 1856–1870) | Botho zu Stolberg-Roßla ((1870) 1878–1892) | Kuno zu Stolberg-Roßla (1897–1916) | Jost Christian zu Stolberg-Roßla (1911–1916) | Christoph Martin zu Stolberg-Roßla (1916–1918)

Normdaten (Person): GND: 1054445494 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 309653011 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Stolberg-Roßla, Kuno zu
ALTERNATIVNAMEN Stolberg-Roßla, Kuno Botho Graf zu (vollständiger Name bis 1893); Stolberg-Roßla, Kuno Botho Fürst zu (vollständiger Name seit 1893)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Standesherr
GEBURTSDATUM 11. Mai 1862
GEBURTSORT Schloss Roßla
STERBEDATUM 13. Juli 1921
STERBEORT Frankfurt am Main