Kawasaki Ki-100

Kawasaki Ki-100
Ki-100 II
Typ Jagdflugzeug
Entwurfsland

Japanisches Kaiserreich Japan

Hersteller Kawasaki
Erstflug 1. Februar 1945
Indienststellung 1945
Stückzahl Ki-100-Ia/b: 396
Ki-100 im RAF-Museum in Hendon, London
Frontansicht

Die Kawasaki Ki-100 war ein Jagdflugzeug der japanischen Armee im Zweiten Weltkrieg. Die japanische Armeeluftwaffe bezeichnete ihn als „Typ 5 Jäger“ (五式戦闘機). Neben der Nakajima Ki-84 Hayate war die Ki-100 einer der besten japanischen Jäger. Er entstand aus der Kawasaki Ki-61-II-KAI und war mit einem 1120 kW leistenden Mitsubishi-Ha-112-II-Sternmotor ausgestattet.

Entwicklung

Mitte 1944 zeichnete sich ab, dass die mit einem in Lizenz gebauten Daimler-Benz DB-601-Motor ausgestattete Kawasaki Ki-61 Hien den moderneren US-amerikanischen Jagdflugzeugen nicht mehr gewachsen war. Der Weiterentwicklung des Motors waren technische Grenzen gesetzt, weshalb er durch einen 1120 kW (1500 PS) starken Kawasaki-Ha-140-Motor ersetzt wurde. Das Flugzeug erhielt nun die Bezeichnung Ki-61-II. Durch diese Umrüstung stieg die Höchstgeschwindigkeit auf 610 km/h. Allerdings brach die Fertigung des Triebwerks nach alliierten Bombenangriffen zusammen. Die 280 Zellen, die nun nicht mit diesem Motor ausgestattet werden konnten, wurden auf einen 1120 kW starken Mitsubishi-Ha-112-II-Sternmotor umgerüstet und erhielten die Bezeichnung Ki-100.

Einen Monat nach dem Erstflug am 1. Februar 1945 begann die Auslieferung der Maschinen. Der japanische Generalstab zeigte sich sehr erfreut über die ausgezeichneten Leistungen der Ki-100. Nach leichten Umbauten entstand die Ki-100-Ia, nach der weitere 272 Flugzeuge modifiziert wurden. Nochmalige leichte Modifikationen führten dann zum Typ Ki-100-Ib, der erst in den letzten Wochen des Krieges zum Einsatz kam.

Einsätze

Die Maschine kam sehr schnell an die Front und zeigte hervorragende Eigenschaften. Sie konnte viele US-amerikanische Jäger ausmanövrieren, insbesondere in mittleren Höhen. Sie war den P-51D Mustangs und den P-47N Thunderbolts ebenbürtig. Die Bekämpfung von Boeing B-29-Bombern war auch für die Ki-100 schwierig, erst die Ki-100-II konnte in derartigen Höhen operieren. Da nur vier Maschinen in dieser Ausführung gebaut wurden, kam es nie zum Einsatz gegen die B-29.

Versionen

  • Ki-100 (Prototypen): Kawasaki Ki-61-II KAI mit Sternmotor.
  • Ki-100-Ia: Typ 5, modifizierte Ki-61-II KAI
  • Ki-100-Ib: vollverglaste Kabine, Mitsubishi-Ha-112-II-Sternmotor, 1.120 kW (ca. 1.520 PS)
  • Ki-100-II (Prototyp): Mitsubishi Ha-112-II Ru mit Turbolader, 1.100 kW (ca. 1.500 PS)

Technische Daten

Kenngröße Daten (Ki-100 Ia/b Goshikisen)
Besatzung 1
Länge 8,82 m
Spannweite 10,48 m
Flügelfläche 20 m²
Flügelstreckung 5,5
Höhe 3,75 m
Leermasse 2.525 kg
Startmasse 3.495 kg
Antrieb ein Mitsubishi Ha-112-II mit 1.100 kW (ca. 1.500 PS)
Höchstgeschwindigkeit 590 km/h in 6.000 m Höhe
Reichweite 2.200 km
Dienstgipfelhöhe 11.000 m
Bewaffnung zwei 20-mm-Ho-5-Kanonen und zwei 12,7-mm-Ho-103-MG in den Tragflächen

Siehe auch

  • Liste von Flugzeugtypen
Commons: Kawasaki Ki-100 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Greg Goebel: Kawasaki Ki-61 Hien & Ki-100. 1. März 2022, abgerufen am 1. Februar 2023 (englisch). 
Liste der Flugzeugtypen des Herstellers Kawasaki

Firmenbezeichnung: KAL-1 | KAL-2 | KAT-1 | KAQ-1 | Ka 87 | KDA-2 | KDA-5 | KH-4 | YPX 

Japanische Heeresluftstreitkräfte: Ki-3 | Ki-5 | Ki-10 | Ki-22 | Ki-28 | Ki-32 | Ki-38 | Ki-45 | Ki-48 | Ki-56 | Ki-60 | Ki-61 | Ki-64 | Ki-66 | Ki-78 | Ki-81 | Ki-85 | Ki-88 | Ki-89 | Ki-91 | Ki-96 | Ki-100 | Ki-102 | Ki-108 | Ki-119 | Ki-148 | Ki-174 

Japanische Selbstverteidigungsstreitkräfte: C-1 | C-2 | CH-47J/JA | H-13 | KV-107 | MCH-101/CH-101 | OH-1 | OH-6J/D | P-1 | P2V | P-2J | P-3C | T-33 | T-4 

Joint Venture: MBB/Kawasaki BK 117 | BK 117-C2 

Lizenzbauten: Bell 47 | Hughes 500 | Hughes 369 | Boeing-Vertol V107 | Boeing-Vertol CH-47 | Lockheed T-33 | Lockheed P-2 | Lockheed P-3C | AgustaWestland AW101