Cimabue

Cimabue [tʃimaˈbuːe] (* ca. 1240; † ca. 1302), eigentlicher Name Cenni di Pepo (Spitzname Cimabue, italienisch = Ochsenkopf), war ein in Florenz, Rom, Assisi und Pisa tätiger Maler und Mosaikkünstler des 14. Jahrhunderts.

Leben

Cimabue, Fresko mit der thronenden Madonna mit Kind, Engeln und dem hl. Franziskus, ca. 1285–1288, San Francesco, Assisi, Unterkirche

Zu Cimabues Leben ist wenig bekannt. Dokumentiert ist seine Anwesenheit in Rom am 8. Juni 1272 in Rom; wo in einem notariellen Akt sein Name und sein Geburtsort ("Florentia") genannt werden. Am 1. und am 5. November 1301 nahm er in Pisa gemeinsam mit einem Künstler aus Lucca den Auftrag für eine Maestà an; kurz darauf starb Cimabue. Sein Tod ist für den 24. Januar 1302 dokumentiert. Am 19. März 1302, wird in einem florentinischen Dokument erwähnt, dass Cimabues Erben ein Haus im Popolo di San Maurizio in Fiesole besitzen.

Cimabues künstlerisches Werk ist bis auf den urkundlich belegten Entwurf für das wahrscheinlich erst nach seinem Tod ausgeführte Apsis-Mosaik nur auf Basis stilkritischer Überlegungen zu rekonstruieren, die sich zum Teil auf Giorgio Vasaris Biografie des Künstlers in seinen Viten stützen.[1] In der kunstwissenschaftlichen Forschung weist man ihm unter anderem Fresken im Querschiff und der Apsis der Oberkirche von San Francesco in Assisi zu, die er zwischen 1285 und 1292 ausgeführt haben soll. Unter den Cimabue zugeschriebenen Tafelbildern sind das große Triumphkreuz (ca. 1272–1280) für die Florentiner Franziskaner-Kirche Santa Croce und die heute in den Uffizien ausgestellte Maestà für die Kirche Santa Trinita, ebenfalls in Florenz, zu nennen.

Die auf Dantes Lob Giottos, dass dieser Cimabue übertroffen habe (Purgatorium, 11.94–95),[2] und eine von Lorenzo Ghiberti in seinen Commentarii überlieferte angebliche Entdeckung des jungen, Schafe zeichnenden Giotto durch den älteren Cimabue zurückgehende Legende, dass Cimabue Giottos Lehrer gewesen sei, gibt es keinen Beleg.

Werke (Auswahl)

  • Triumphkreuz für Santa Croce in Florenz, Tempera-Farbe und Gold auf Holz (Zustand vor 1966), ca. 1272–1280, Museo di Santa Croce, Florenz
  • Triumphkreuz für San Domenico in Arezzo, Tempera-Farbe und Gold auf Holz, 1268–1271, San Domenico in Arezzo
  • Freskenzyklen von der Passion Christi, der Apokalypse und dem Leben Jungfrau Maria in der Basilika San Francesco in Assisi.
  • Maestà aus Santa Trinita in Florenz, Tempera-Farbe und Gold auf Holztafel, ca. 1290–1300, Uffizien, Florenz
  • Maestà aus San Francesco in Pisa, Tempera-Farbe und Gold auf Holztafel, ca. 1275–1300, Musée du Louvre, Paris
  • Evangelist Johannes, Teil des Apsis-Mosaiks, Mosaik, ca. 1302, Dom zu Pisa
  • Diptychon mit der Passion Christi, um 1280, Teile im Musée du Louvre, Paris, in der National Gallery, London um in der Frick Collection, New York
  • Cimabue, Triumphkreuz für Santa Croce in Florenz, Tempera-Farbe und Gold auf Holz (Zustand vor 1966), ca. 1272–1280, Museo di Santa Croce, Florenz
    Cimabue, Triumphkreuz für Santa Croce in Florenz, Tempera-Farbe und Gold auf Holz (Zustand vor 1966), ca. 1272–1280, Museo di Santa Croce, Florenz
  • Cimabue, Triumphkreuz für San Domenico in Arezzo, Tempera-Farbe und Gold auf Holz, 1268–1271, San Domenico, Arezzo
    Cimabue, Triumphkreuz für San Domenico in Arezzo, Tempera-Farbe und Gold auf Holz, 1268–1271, San Domenico, Arezzo
  • Cimabue, Maestà aus Santa Trinita in Florenz, Tempera-Farbe und Gold auf Holztafel, ca. 1290–1300, Uffizien, Florenz
    Cimabue, Maestà aus Santa Trinita in Florenz, Tempera-Farbe und Gold auf Holztafel, ca. 1290–1300, Uffizien, Florenz
  • Cimabue, Maestà aus San Francesco in Pisa, Tempera-Farbe und Gold auf Holztafel, ca. 1275–1300, Musée du Louvre, Paris
    Cimabue, Maestà aus San Francesco in Pisa, Tempera-Farbe und Gold auf Holztafel, ca. 1275–1300, Musée du Louvre, Paris
  • Cimabue, Tafelbild mit der Verspottung Christi, Tempera-Farbe und Gold auf Holz, ca. 1280, Musée du Louvre, Paris
    Cimabue, Tafelbild mit der Verspottung Christi, Tempera-Farbe und Gold auf Holz, ca. 1280, Musée du Louvre, Paris

Ehrungen

Nach Cimabue ist der Asteroid (11578) Cimabue benannt.

Literatur

Commons: Gemälde von Cimabue – Album mit Bildern
  • Cimabue auf Wikiart
  • Literatur von und über Cimabue im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Werke von Cimabue bei Zeno.org
  • Web Gallery of Art
  • 24 Millionen Euro für "Der verspottete Christus", sueddeutsche.de, abgerufen am 29. Oktober 2019

Einzelnachweise

  1. Giorgio Vasari: Das Leben des Cimabue, des Giotto und des Pietro Cavallini. Neu ins Deutsche übersetzt von Victoria Lorini. Herausgegeben, kommentiert von eingeleitet von Fabian Jonietz und Anna Magnago Lampugnani. Wagenbach, Berlin 2015, ISBN 978-3-8031-5064-6. 
  2. Friedrich Rintelen: DANTE ÜBER CIMABUE. In: Monatshefte für Kunstwissenschaft. Bd. 6, Nr. 5, 1913, S. 200–204. 
Normdaten (Person): GND: 119138883 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n80081439 | NDL: 00464590 | VIAF: 1789151778206418130002 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Cimabue
ALTERNATIVNAMEN Cenni di Pepo
KURZBESCHREIBUNG italienischer Maler
GEBURTSDATUM um 1240
STERBEDATUM um 1302