Anton Käppler

Käpplers Grabstein auf dem Leipziger Südfriedhof (gestaltet von Max Alfred Brumme)

Anton Käppler (* 13. Oktober 1856 in Pegenau; † 30. April 1928 in Leipzig) war ein deutscher Architekt, der ab 1880 in Leipzig lebte und arbeitete.

Leben

Anton Käppler studierte an der Dresdner Baugewerkschule und an der Technischen Hochschule Dresden. Er ließ sich 1880 in Leipzig nieder. Dort arbeitete er zeitweise mit Georg Weidenbach zusammen. Er gehörte bis 1918 fast 20 Jahre der Leipziger Stadtverordnetenversammlung an.

Käppler war Mitglied des Vereins Leipziger Architekten, des Bundes Deutscher Architekten (BDA), des Leipziger Künstlervereins und der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft. Er trug den Ehrentitel Baurat.

Werk

zusammen mit Georg Weidenbach von 1886 bis ca. 1890
  • 1886–1888: Gesellschaftshaus der Casino-Gesellschaft in Chemnitz, Theaterstraße (zerstört)
  • 1887–1888: Hôtel National (ab 1913 Parkhotel) mit Festsaal-Anbau in Fürth, Weinstraße (heute Rudolf-Breitscheid-Straße, mehrfach verändert, 2013 gegen Proteste abgerissen)
  • 1887–1889: Umbau der Kirche in Radeberg
ab ca. 1890

Zu den Werken Käpplers gehören mehrere Heilanstalten und Krankenhausgebäude, zum Beispiel der Lindenhof in Coswig[1], das Sanatorium in Neckargemünd, das Sanatorium für Nervenkranke und das Wohnhaus von Rudolf Götze in Naunhof (1900) oder auch Erweiterungsbauten für das Johannishospital in Leipzig.

Mit Max Pommer entwarf und baute er 1902/1903 Wohnhäuser in Leipzig (bekannt als Gartenstadt Alt-Lößnig), die Ende der 1990er Jahre aufwändig saniert wurden.

Als sein Hauptwerk gilt das 1906–1908 in Leipzig im Stil der italienischen Spätrenaissance errichtete (ehemalige) Verwaltungsgebäude der Leipziger Lebensversicherungsgesellschaft a.G. (Alte Leipziger) (Dittrichring 21), das seit 2002 von der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy genutzt wird. 1907/1908 errichtete er mit Richard Hoffmann in der Formensprache der deutschen Neuromanik die Liebfrauenkirche in Leipzig-Lindenau. Für den Zoologischen Garten Leipzig entwarf Käppler zwischen 1909 und 1913 mehrere Gebäude, darunter das Aquarium, das Terrarium und das Große Hirschhaus. Für die Internationale Baufach-Ausstellung 1913, bei der er auch Mitglied des Festausschusses war[2], entwarf Käppler das Trocadero-Gebäude im Vergnügungspark[3]. 1923/1924 erbaute Käppler nach Entwürfen von Carl Crämer und Oskar Pusch die Halle 9 (heute Halle 12 bzw. Sowjetischer oder Russischer Pavillon) auf dem Gelände der Technischen Messe in Leipzig.[4]

  • Haus in der Gartenstadt Alt-Lößnig
    Haus in der Gartenstadt Alt-Lößnig
  • Gebäude der ehemaligen Alten Leipziger
    Gebäude der ehemaligen Alten Leipziger
  • Liebfrauenkirche in Leipzig-Lindenau
    Liebfrauenkirche in Leipzig-Lindenau
  • Eingangsbereich des Aquariums im Leipziger Zoo
    Eingangsbereich des Aquariums im Leipziger Zoo
  • Messehalle 12 nach Umbau zum Sowjetischen Pavillon
    Messehalle 12 nach Umbau zum Sowjetischen Pavillon

Literatur

  • Käppler, Anton. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 19: Ingouville–Kauffungen. E. A. Seemann, Leipzig 1926, S. 421–422 (biblos.pk.edu.pl). 
  • Matthias Gretzschel, Hartmut Mai: Kirchen in Leipzig. (= Schriften des Leipziger Geschichtsvereins, Neue Folge, Band 2.) Sax-Verlag, Beucha 1993, ISBN 3-930076-02-0, S. 99 f.
  • Katrin Löffler, Iris Schöpa, Heidrun Sprinz: Der Leipziger Südfriedhof. Geschichte, Grabstätten, Grabdenkmäler. Edition Leipzig, Berlin 2000, ISBN 3-361-00526-4, S. 116.
  • Mustafa Haikal, Jörg Junhold: Auf der Spur des Löwen. 125 Jahre Zoo Leipzig. (hrsg. von der Zoo Leipzig GmbH) PRO Leipzig, Leipzig 2003, ISBN 3-936508-95-X, S. 102–104.
  • Wolfgang Hocquél: Leipzig. Architektur von der Romantik bis zur Gegenwart. 3., stark erweiterte Auflage, Passage-Verlag, Leipzig 2010, ISBN 978-3-932900-54-9, S. 146, S. 359.
  • Stefan W. Krieg, Dieter Pommer (Hrsg.): Max Pommer. Architekt und Betonpionier. Sax-Verlag, Beucha / Markkleeberg 2015, ISBN 978-3-86729-148-4, S. 44–48.

Einzelnachweise

  1. Petra Hamann: Sanitätsrat Dr. med. Reginald H. Pierson. Zum 100. Todestag einer Coswiger Persönlichkeit von überregionaler Bedeutung. Teil 3: Die Heilanstalt „Lindenhof“. Piersons Vermächtis. In: coswig.de. Stadtverwaltung Coswig, abgerufen am 25. September 2019. 
  2. Offizieller Katalog der Internationalen Baufach-Ausstellung mit Sonderausstellungen. Leipzig, Mai bis Oktober 1913. C. F. Müller, Leipzig 1913, SWB Online-Katalog 356677672, S. 22.
  3. Offizieller Führer durch die Internationale Baufach-Ausstellung mit Sonderausstellungen. Leipzig 1913. C. F. Müller, Leipzig 1913, SWB Online-Katalog 106791990, S. 63. (Digitalisat der SLUB Dresden, abgerufen am 8. Oktober 2019)
  4. Anette Hellmuth: Die Planungs- und Baugeschichte der Alten Technischen Messe Leipzig 1913–1993. (Dissertation an der Universität Leipzig) Leipziger Messe Verlag, Leipzig 1997, DNB 953732967, S. 181 f.
Normdaten (Person): GND: 1194418694 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 170156858698549780004 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Käppler, Anton
KURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt
GEBURTSDATUM 13. Oktober 1856
GEBURTSORT Pegenau
STERBEDATUM 30. April 1928
STERBEORT Leipzig